Warum Du Deine Website selbst hosten solltest

Junge Frau recherchiert online warum sie ihre Website selbst hosten sollte

Homepagebaukästen machen dir das Leben leicht? Nicht wenn es darum geht, dein Business online erfolgreich zu machen: Baukästen nehmen dir eine Menge Arbeit ab, schränken dich aber auch deutlich ein, wenn es zum Beispiel um SEO Optimierung, Design oder die Verwaltung deiner Daten angeht.  In diesem Beitrag zeige ich dir deshalb, wieso du deine Website selbst hosten solltest und wie viel Geld du damit sparen kannst

Achtung: Dieser Blogbeitrag ersetzt keine Rechtsberatung. Im Rahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit als Unternehmensberaterin für Online Marketing und strategisches WordPress Webdesign habe ich mich zwar intensiv mit den geltenden Datenschutzbestimmungen und der DSGVO beschäftigt, ich bin jedoch keine Juristin, noch bin ich eine Datenschutz-Expertin. Dementsprechend übernehme ich für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der von mir bereitgestellten Inhalte keine Haftung.

Deine Website selbst hosten bedeutet gleichzeitig Kosten zu sparen. Das glaubst du nicht? Es stimmt aber. Denn bei vielen Homepagebaukästen musst du beispielsweise für eine werbefreie URL oder eine stärkere Individualisierung deiner Seite tief in die Tasche greifen. Nehmen wir mal das beliebteste Content Management System weltweit als Beispiel: WordPress. Erstellst du eine Website bei wordpress.com, erhältst du eine individuelle URL für deine Seite ab 8 Euro im Monat. Möchtest du dann noch Google Analytics einbinden, um Conversions und das Besucherverhalten auf deiner Website messen zu können, landen wir direkt schon bei 25 Euro im Monat. Und richtig teuer wird es, wenn du dann noch einen eigenen Onlineshop integrierst, E-Commerce Marketingtools nutzen oder dein Design der Website individuell anpassen willst. Ist das dein Ziel, kannst du mit Kosten von 45 Euro pro Monat rechnen. Wenn du Deine Seite bei einem Homepagebaukasten wie WordPress.com hosten möchtest, landest Du mit der teuersten Variante bei 540 Euro im Jahr.

 

Für Gründer, Startups oder Kleinunternehmen ist das ein Invest, der wohl überlegt sein will, wenn man gerade erst dabei ist, sein Business aufzubauen.

 

Vergleichen wir jetzt mal, wie viel wir zahlen, wenn wir die Website selbst hosten. Wir suchen uns also einen sogenannten Hosting Anbieter, bei dem wir uns unsere Wunschdomain sichern und Webspace einkaufen, auf dem wir unsere Website bauen können. Stell dir den Webspace vor wie ein Baugründstück für dein Haus, das du kaufst, bevor du anfangen kannst, dein Haus zu bauen. Für eine Domain deiner Wahl zahlst du nicht 8 Euro sondern monatlich um die 0,99 Euro. Hinzu kommt noch ein sogenanntes Managed Hosting- bzw. Webhosting Paket. Enthalten sind u.a. Webspace, Mailspace, FTP-Server und eine bestimmte Anzahl an Datenbanken. Das alles brauchst Du, damit sämtliche Daten, die Deine Website ausmachen, auch mit Deiner Domain verknüpft werden können. Diese Pakete starten ca. bei 3,99 Euro monatlich. Wenn du planst, einen Onlineshop zu erstellen, rate ich dir ein Paket zwischen 7,99 bis 15 Euro zu nutzen. Dein Hosting-Paket sollte

enthalten.

Mehr kommt an Kosten erst einmal nicht auf dich zu. Denn du musst für die Integration von Plugins, Google Analytics, E-Commerce Tools oder der Individualisierung deines Designs nicht monatlich extra zahlen. Wenn du deine Website selbst hosten willst, belaufen sich deine jährlichen Kosten also auf ca. 192 Euro und nicht 540 Euro. Natürlich hast du einmalige Aufwendungen für das Design deiner Seite oder kostenpflichtige Plugins, aber die musst du nicht monatlich entrichten. Wenn du wissen möchtest, was deine Website für den Anfang braucht, wenn du sie selbst hosten möchtest, dann lies auch unbedingt den Beitrag “Website-Erstausstattung: Das braucht deine Website wirklich.” 

Deine Website selbst zu hosten spart dir im Vergleich jährlich rund 348 Euro.

 

Volle Kontrolle über deine  Daten? Nur wenn du selbst hostest.

Spätestens mit Inkrafttreten der DSGVO zum 25. Mai 2018 spielt das Thema Datensicherheit bzw. vor allem der Transfer von Daten in Nicht-EU-Länder eine wichtige Rolle. Als Inhaber:in deiner Website bist du dazu verpflichtet, mit den Daten von Menschen, die mit deiner Website interagieren, rechtskonform und sorgsam umzugehen – selbst wenn es nur ein Hobby-Blog ohne Gewinnabsichten ist. Dabei geht es nicht nur um Newsletter Abonnent:innen oder Menschen, die in deinem Onlineshop etwas kaufen. Das Sammeln personenbezogener Daten beginnt bei der IP-Adresse eines Website-Besuchers, die beispielsweise Aufschluss über den (groben) Wohnort geben kann.

Vermutlich fragst du dich jetzt, was das alles mit Homepagebaukästen wie beispielsweise wordpress.com zutun hat? Nun, WordPress ist ein US-amerikanisches Unternehmen und sämtliche auf WordPress.com gehosteten Seiten verwenden Jetpack, um Website Statistiken zu erstellen. Hier wird jedoch nicht nur analysiert, wie viele Sessions und Unique Visitors du pro Tag hast, sondern es werden beispielsweise auch die IP-Adressen der Besucher:innen gespeichert und unverschlüsselt in die USA weitergeleitet. Spätestens hier liegt ein ernstzunehmender Verstoß gegen die Datenschutzbestimmungen vor. Jetpack haben zwar ihre Datenschutzbestimmungen angepasst, allerdings kannst du das Risiko komplett umgehen, wenn Du Jetpack gar nicht erst nutzt. Mehr dazu kannst Du im Jetpack Privacy Center nachlesen.

Im besten Fall solltest du dir bei Homepagebaukästen immer anschauen, welche vorinstallierten Plugins verwendet werden und in welchem (EU-)Land die Server stehen, auf denen deine Website gehostest wird.

Der Umgang mit Daten bezieht sich im Falle von Fremd- und Selbsthosting aber auch auf deine eigenen Daten und wem sie gehören. Hostest du bei einem Homepagebaukasten-Anbieter wie wordpress.com, Jimdoo, Squarespace oder Wixx, kannst du nicht auf den Server und damit auch nicht auf deine Datenbanken zugreifen. Die Daten (Bilder, Texte usw.), die du auf deiner Website einpflegst, gehören in diesem Sinne also nicht wirklich Dir. Und nur für den Fall, dass der Baukastenanbieter eines Tages seinen Dienst einstellt, ist alles weg, ohne dass du deine Datenbank oder den FTP-Server sichern kannst – kein schöner Gedanke.

Bei einer selbst gehosteten Seite kannst und solltest du regelmäßig Backups von WordPress und deiner Datenbank machen. Wenn nicht regelmäßig, dann zumindest immer dann, wenn du Plugins oder die WordPress Version aktualisierst. Wenn du so irgendwann einmal den Hosting Anbieter wechseln möchtest, nimmst du einfach deine Datenbank(en), die Ordner auf dem FTP-Server und deine Domain und gehst woanders hin. Wie das geht, kannst Du im Beitrag So erstellst du eine Sicherung deiner MySQL-Datenbank nachlesen.

Es gibt übrigens auch Hosting Anbieter wie Raidboxes*, die bereits im kleinsten Leistungspaket nächtliche Backups deiner Website erstellen. Wenn also mal was schief geht, kannst du mit nur einem Klick die Version deiner Website von der Nacht zuvor wiederherstellen.

Gestaltungsfreiheit & Design

Ein weiterer Nachteil von Homepagebaukästen ist das limitierte Design und die Tatsache, dass das Design nicht dir gehört. Richtig gehört: Homepagebaukästen machen es dir zwar wirklich leicht, eine Website zu gestalten, die Design Optionen sind aber eingeschränkt und – viel wichtiger – du bist mit dem Design an den Anbieter gebunden. 

Da du deine Datenbank und den FTP-Server nicht exportieren kannst, kannst du dein Design der Website nicht mitnehmen, wenn du den Anbieter wechseln möchtest. In diesem Fall musst du deine Website also noch einmal komplett neu gestalten

Eine Website, die du selbst hosten kannst, bietet dir die Möglichkeit, mit Pagebuildern wie z.B. Elementor ein Design zu erstellen, dass sich fast zu 100% auf die Bedürfnisse deines Unternehmens anpassen lässt. Auf Plattformen wie Themeforrest gibt es mittlerweile eine wahre Flut an wunderschönen Design Templates für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Branchen.

Worauf du beim Kauf eines Design Templates achten solltest, kannst du im Beitrag Worauf Du beim Kauf deines Website Template achten musst nachlesen. Alles zur Installation von WordPress.org  findest Du im Beitrag So kannst du WordPress manuell installieren – Deutsche Anleitung mit Bildern.

Auch Plugins, die die Performance deiner Website verbessern oder dir dabei helfen Anzeigen auf Social Media oder bei Google zu schalten, lassen sich ohne Aufpreis integrieren, wenn du selbst hostest. Bei Anbietern wie z.B. Wix brauchst du dafür schon wieder ein Premium-Abo. 

Meiner Meinung nach schränken dich Homepagebaukästen hier zu sehr ein, wenn es darum geht, dein Unternehmen online stark aufzustellen.

Nur wenige Unternehmer:innen sind direkt zu Beginn in der Lage, Webdesigner:innen zu bezahlen, die ihre Website handcodieren. Deine Website selbst zu hosten ist deshalb m.E. der beste Kompromiss, um deinem Unternehmen einen professionellen Onlineauftritt zu verleihen. 

Was sagst du dazu? Selbst hosten oder doch lieber Baukasten?

Du wünschst dir Unterstützung bei der Erstellung deiner Website? Wirf einen Blick in meine Leistungsübersicht und vereinbare direkt ein unverbindliches Kennenlerngespräch.

1 Comment

  • Lena

    Vielen Dank für diesen groben kurzen Überblick. Ich bin total gespannt auf den Blogpost über die Datensicherung ☺️
    Ich habe meine beiden Seiten selber gehostet nachdem mir damals die negativen Seiten der Homepagebaukastenseite aufgezeigt wurde. Es war zwar nur ein halbes Jahr aber trotzdem waren rund 20 Blogpost weg. Umso wichtiger das für alle Anfänger hier Klartext gesprochen wird. Vielen Dank für deine Aufklärung ❤️

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